background

Entstehung der schweizweiten Spazier-/Walking-/Fitnessgruppen Mach-mit (Kurzform)

Wie viele Schmerzen erträgt der Mensch?

Alles begann mit einigen Schicksalsschlägen 9 Tage vor Weihnachten 2011

9 Tage vor Weihnachten beerdigten wir meine Schwiegermutter. Am 23.Dezember mein Vater und am 24.Dezember meine Tante. Nur 3 Tage nach Weihnachten erlitt ich einen schweren Skiunfall mit Anzeichen auf eine Querschnittlähmung, da ich den 12.Brustwirbel gebrochen hatte. Nach zwei erfolgreichen Operationen im Unispital Zürich erlebte ich am 31.Dezember einen besonderen Moment, als ich wieder auf meinen eigenen Beinen stehen durfte. Gott sei Dank

Herzlichen Dank an alle Retter, Pfleger und vor allem Prof. Dr. Guido A. Wanner (Unispital Zürich), welche sich für mich in irgendeiner Art und Weise einsetzten.

Während meines Spitalaufenthalts in Zürich hatte ich weiterhin ein starkes Kribbeln in den Beinen. Am 2.Januar 2012 war ich wie immer nachts um 1.30 Uhr wach. Meine Gedanken waren etwa so: Mein Schwiegervater Ludwig Litschi in Brunnen benötigt seit 12 Jahren Sauerstoff via „Schläuchli“. Da hatte ich die Idee, dass ich meinen Sauerstoffschlauch vom Spital mitnehme und mit meinem Schwiegervater einen Spaziergang machen könnte. Denn bis dato genierte er sich, mit dem Rucksack und dem Sauerstoffschlauch sich im Freien zu zeigen. So könnte ich ihn begleiten ca. 30-60Minuten. Die Bewegung und die frische Luft würde auch meine Genesung positiv beeinflussen. Weitere Gedanken waren: Es gäbe sicher noch mehr Menschen, die eine ähnliche Operation, vorübergehend eine Einschränkung oder Verletzung hatten oder sich zu wenig bewegen. So könnte man eine Spaziergruppe in Brunnen organisieren für Jung und Alt.

Im Weiteren dachte ich an meine Mutter, welche seit dem Verlust von meinem Vater nun Witwe ist. So könnte man eine solche Gruppe auch am Wohnort meiner Mutter in Immensee organisieren, ja in mehreren Gemeinden und sogar schweizweit.!!!!

Bei diesem Gedanken von „schweizweit“ ist etwas Seltsames, Wunderbares passiert:

Mein Kribbeln in den Beinen war verschwunden als hätten sie einen Kreislaufkollaps.

Es war um 1.45 Uhr in der Nacht vom 2.Januar 2012 im Unispital in Zürich.

In den folgenden Nächten konnte ich nie richtig schlafen, so vertiefte ich mein neues Sozialprojekt und meine Gedanken: Welcher Name wäre passend für die Spaziergruppe? So übernahm ich den Gedanken von meinem Vater, denn er war Gründer und Bandleader der Kapelle Mach-mit. Diese bestand seit 15 Jahren und wurde nach dem Tode meines Vaters aufgelöst.

So war der Name Mach-mit bereits geboren und ich kann das „Erbe“ weiterführen.
Das Ziel ist somit, dass sich Jedermann einer Gruppe anschliessen und so die Gesundheit von jedem Einzelnen gefördert werden kann.

Die zwei Spaziergänge mit meinem Schwiegervater Ludwig im März 2012 mit dem Rucksack und dem Sauerstoffschlauch bleiben in bester Erinnerung. Er war sehr froh, dass seine Grosskinder und ich ihn begleiteten und so hat Mach-mit gestartet. Leider verstarb er am 8.Mai 2012 friedlich. So haben unsere Kinder Lea, Remo und Sarah ihre beiden Grossväter und eine Grossmutter innert fünf Monaten verloren.

Dies ist mein sozialer Beitrag in meinem Leben, weil dies eine Non-Profit-Aktivität ist und ich vor und nach dem Unfall mit meiner Frau und unseren Kindern viel Glück erleben durfte und kann.

Am Ende ist nicht entscheidend was ich habe, sondern was ich der Welt hinterlasse

In Dankbarkeit, Bruno Strickler